Regionalkonferenz „Mediation in Afrika“ in Dakar
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- Veröffentlicht: Dienstag, 21. Juni 2022
Vom 10. bis 13. Mai 2022 führte die IRZ gemeinsam mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) eine Regionalkonferenz zum Thema „Mediation in Afrika“ in Dakar durch.
Die Veranstaltung war eingebettet in das GIZ-Regionalvorhaben „Förderung von Rechtsstaatlichkeit und Justiz in Afrika“, das Teil der G-20-Initiative „Compact with Africa“ zur Förderung privater Investitionen in Afrika ist. Bereits im Vorjahr veranstaltete die IRZ zusammen mit der GIZ eine Regionalkonferenz in Dakar im Rahmen dieses Regionalvorhabens.
Ziel der Regionalkonferenz war es, den Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern der nationalen juristischen Institutionen, praktizierenden Mediatorinnen und Mediatoren sowie staatlichen und nichtstaatlichen Verbänden und Kammern aus verschiedenen afrikanischen Ländern zu fördern. Um Mediation auf nationaler, regionaler und afrikanischer Ebene zu stärken, wirkten Teilnehmende aus Nord-, Süd-, West- und Ost-Afrika mit.
Teilnehmerstaaten waren unter anderem Tunesien und Senegal, aber auch Côte d´Ivoire, Ghana, Nigeria, Kenia und Südafrika. Die Konferenz führte somit staatliche und nicht-staatliche Akteure auf nationaler, regionaler bzw. afrikanischer Ebene zusammen und unterstützte so den transnationalen Dialog zur Etablierung der Mediation als alternative Streitbeilegung.
Im Rahmen der Vorträge und der anschließenden Diskussionen behandelten die Teilnehmenden die folgenden Diskussionsthemen während der viertägigen Veranstaltung:
- Status quo der Mediation in Deutschland und afrikanischen TN-Staaten
- Verbesserungen des rechtlichen Rahmens der Mediation
- Rolle der Rechtsanwaltskammern bei der Förderung der Mediation
- Mediation in Handelsbeziehungen
- Mediation und Friedensdialog
- Mediation im Verhältnis Staat-Bürgerschaft
- Auswahl, Training, Weiterbildung von Mediatorinnen und Mediatoren
- Nationale und regionale Zertifizierungsprogramme für Mediatorinnen und Mediatoren
- Vorstellung einer GIZ-Studie zur Mediation
In den letzten Jahren erlangten alternative Streitbeilegungsverfahren weltweit mehr Bedeutung. Der vermehrte Einsatz der Mediation führt zu einem verbesserten Zugang zur Justiz. Mithilfe der Mediation können Konfliktparteien „auf Augenhöhe“ zu einer Einigung gelangen. Das Verfahren ist eine kostengünstigere und schnellere Möglichkeit der Konfliktlösung, entlastet die ordentlichen Gerichte und erweist sich zur Lösung familiärer Konflikte als besonders wirkungsvoll. Sie ermöglich damit vor allem Frauen einen besseren Zugang zu Rechtsmitteln.
Der rege und intensive Austausch während der viertägigen Konferenz verdeutlichte das ausgesprochen hohe Interesse, sich regional vergleichend zu vernetzen und sich gemeinsam für die Förderung der Mediation und dem regionalen Wissensaustausch einzusetzen.
Die Regionalkonferenz wurde seitens der IRZ im Rahmen der institutionellen Förderung durch das Bundesministerium der Justiz durchgeführt und teilfinanziert.