Deutschsprachiger Workshop zum deutschen Recht

Die Teilnehmenden des Workshops in Belgrad
Die Teilnehmenden des Workshops in Belgrad
Region Westbalkan

Deutschsprechende (Nachwuchs-)Juristinnen und Juristen sowie Sprachmittelnde aus Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, die bereits an diversen von der IRZ durchgeführten Hospitationen, Sprachkursen und Kursen zum deutschen Recht teilgenommen hatten, diskutierten Ende 2024 über aktuelle Themen aus dem deutschen Recht und den Teilnehmerstaaten im Institut für Rechtsvergleichung in Belgrad.

Ziel des komplett auf Deutsch gehaltenen Workshops war es nicht nur, die Rechtskenntnisse der Alumni zu stärken, sondern auch ihre Fähigkeiten, sich in deutscher Sprache über rechtliche Sachverhalte auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen.

Dazu dienten auch Vorträge der Teilnehmenden selbst, die unter anderem die rechtlichen Anforderungen des von den Partnerstaaten im Westbalkan angestrebten EU-Beitritts thematisierten und rechtsvergleichende Darstellungen bezüglich des deutschen Rechts und des Rechts der Region zum Gegenstand hatten. Weitere Schwerpunkte waren anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes das Verfassungsrecht und die Referendarausbildung in Deutschland.

Aufgelockert wurde das umfangreiche Fachprogramm durch unterhaltsame Bestandteile wie ein Quiz zum deutschen Recht und die Übergabe eines Geburtstagskuchens für das Grundgesetz, den der Ständige Vertreter der deutschen Botschafterin, Herr Carsten Meyer-Wiefhausen, stellvertretend entgegennahm.

Neue Datenbank für schnellere und einheitliche Rechtsprechung

(v.r.n.l): Der Präsident des Obersten Gerichts von Albanien, Sokol Sadushi, der deutsche Botschafter, Karl Bergner und Dr. Stefan Pürner, Projektbereichsleiter, IRZ.
(v.r.n.l): Der Präsident des Obersten Gerichts von Albanien, Sokol Sadushi, der deutsche Botschafter, Karl Bergner und Dr. Stefan Pürner, Projektbereichsleiter, IRZ.
Albanien

Die offizielle Übergabe der mit einer Projektförderung des Auswärtigen Amtes entwickelten Dokumentationssoftware zur Rechtsprechung des Obersten Gerichts der Republik Albanien fand am 15. Juli 2024 in Tirana statt. Die neue Datenbank, die der Richter- und Staatsanwaltschaft, aber auch Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten sowie der Öffentlichkeit zugänglich ist, leistet einen Beitrag zur Beschleunigung von Gerichtsverfahren durch schnellere Recherche, zur Vereinheitlichung der Rechtsprechung sowie zu größerer Transparenz der Justiz.

Der Präsident des Obersten Gerichts der Republik Albanien, Sokol Sadushi und der deutsche Botschafter, Karl Bergner dankten der IRZ für ihre Unterstützung der Rechtsreformen in Albanien. Das Land ist langjähriger Partnerstaat, die IRZ wird mit den albanischen Partnerinstitutionen die gute Zusammenarbeit fortsetzen.


Training zum Thema „Verfassen von Urteilen“

Bild der Veranstaltungsteilnehmer in der Trainingssituation
Bild der Veranstaltungsteilnehmer in der Trainingssituation
Albanien

Ein Training zum Thema „Verfassen von Urteilen“ fand am 30. Mai 2024 in Tirana statt, welches die IRZ in Zusammenarbeit mit der Magistratenschule in Albanien umsetzte. Die Schulung richtete sich an die albanischen Richterinnen und Richter und ist Teil der Strategie gezielt Querschnittsthemen zu behandeln und somit die Richterschaft rechtsgebietsübergreifend in Schlüsselfähigkeiten weiterzubilden.

Ziel der Veranstaltung war es, die Teilnehmenden darin zu schulen konsistente, logische und konkret auf das Gesetz bezogene Urteilsbegründungen zu verfassen, das Bewusstsein für die Relevanz dieser Art von Urteilsbegründungen zu stärken und damit eine effektive Bearbeitung von Rechtsstreitigkeiten zu ermöglichen. Die Gliederung der Urteilsbegründung, und die Überprüfungsstandards durch das Berufungsgericht in Albanien sowie die deutschen Standards für das Verfassen von Urteilen standen dabei besonders im Fokus.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der institutionellen Zuwendung des Bundesministeriums der Justiz statt. Die konstruktive Zusammenarbeit mit der Magistratenschule wird die IRZ auch in Zukunft im Bereich der Richteraus- und -weiterbildung fortführen.