Deutschsprachiger Workshop zum deutschen Recht

Die Teilnehmenden des Workshops in Belgrad
Die Teilnehmenden des Workshops in Belgrad
Region Westbalkan

Deutschsprechende (Nachwuchs-)Juristinnen und Juristen sowie Sprachmittelnde aus Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, die bereits an diversen von der IRZ durchgeführten Hospitationen, Sprachkursen und Kursen zum deutschen Recht teilgenommen hatten, diskutierten Ende 2024 über aktuelle Themen aus dem deutschen Recht und den Teilnehmerstaaten im Institut für Rechtsvergleichung in Belgrad.

Ziel des komplett auf Deutsch gehaltenen Workshops war es nicht nur, die Rechtskenntnisse der Alumni zu stärken, sondern auch ihre Fähigkeiten, sich in deutscher Sprache über rechtliche Sachverhalte auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen.

Dazu dienten auch Vorträge der Teilnehmenden selbst, die unter anderem die rechtlichen Anforderungen des von den Partnerstaaten im Westbalkan angestrebten EU-Beitritts thematisierten und rechtsvergleichende Darstellungen bezüglich des deutschen Rechts und des Rechts der Region zum Gegenstand hatten. Weitere Schwerpunkte waren anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes das Verfassungsrecht und die Referendarausbildung in Deutschland.

Aufgelockert wurde das umfangreiche Fachprogramm durch unterhaltsame Bestandteile wie ein Quiz zum deutschen Recht und die Übergabe eines Geburtstagskuchens für das Grundgesetz, den der Ständige Vertreter der deutschen Botschafterin, Herr Carsten Meyer-Wiefhausen, stellvertretend entgegennahm.

Regionaler Online-Kurs „Deutsches Recht und deutsche Rechtssprache“

Screenshot aus einer Kursstunde
Screenshot aus einer Kursstunde
Serbien

Ende Oktober 2024 begann der zweite Online-Kurs „Einführung in das deutsche Recht und die deutsche Rechtssprache“, der sich an deutschsprachige Juristinnen und Juristen aus dem Westbalkan richtet und bereits vergangenes Jahr startete. Abschließen wird der Kurs in Präsenz im Frühling 2025 an der Juristischen Fakultät Novi Sad, von der auch die Initiative ausgegangen war.

Das Online-Format ermöglicht Menschen aus Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, auch aus logistisch schwer erreichbaren Städten, die Teilnahme. Den Herausforderungen des Online-Formats wird dadurch begegnet, dass neben klassischen Lernmethoden wie Übersetzungsübungen, Lückentexten und Diskussionen im umfangreichen Maße auch Lehr- und Erklärfilme zum deutschen Recht zum Einsatz kommen. Jede Kurseinheit schließt mit dem Thema „Landeskunde light“, durch das die Teilnehmenden angeregt werden, sich mit Deutschland auch jenseits des Rechtssystems zu beschäftigen.

Belgrad: 75 Jahre Grundgesetz gefeiert

Die Direktorin des Instituts für Rechtsvergleichung, Prof. Dr. Jelena Ćeranić Perišić (1. v. L.) und der Ständige Vertreter der deutschen Botschafterin, Carsten Meyer-Wiefhausen (3.v.l.) bei der Eröffnung der Veranstaltung.
Die Direktorin des Instituts für Rechtsvergleichung, Prof. Dr. Jelena Ćeranić Perišić (1. v. L.) und der Ständige Vertreter der deutschen Botschafterin, Carsten Meyer-Wiefhausen (3.v.l.) bei der Eröffnung der Veranstaltung.
Serbien

Aus Anlass des 75. Jubiläums des Grundgesetzes fand am 22. Oktober 2024 in Belgrad eine gemeinsam vom dortigen Institut für Rechtsvergleichung und der IRZ ausgerichtete Veranstaltung statt.

Im Anschluss an die Eröffnung stellten der serbische Verfassungsrichter Prof. Dr. Vladimir Petrov und Richter am Bundesverfassungsgerichte Prof. Dr. Udo Steiner verschiedene Aspekte des Grundgesetzes aus serbischer beziehungsweise deutscher Sicht dar.

Die Referierenden hoben die Vorbildfunktion der deutschen Verfassung und des deutschen Verfassungsrechts hervor und betonten die wichtige Rolle des Bundesverfassungsgerichts.

Die Frage der Absicherung des Bundesverfassungsgerichts vor politischen Einflüssen durch Regelungen mit Verfassungsrang war ein weiterer Schwerpunt der Vorträge.

Viele der Teilnehmenden sind auf dem Gebiet des Verfassungsrechts tätige Juristinnen und Juristen (darunter einige mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen), so dass sich an die Vorträge eine intensive Diskussion anschloss.