Deutsches Strafgesetzbuch und Strafprozessordnung sind Vorbild
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- Veröffentlicht: Dienstag, 15. November 2022
Die traditionelle Konferenz der serbischen Vereinigung für Theorie und Praxis des Strafrechts fand vom 22. bis 24. September 2022 in Zlatibor (Serbien) statt. Die IRZ richtet die Veranstaltung zusammen mit dem Justizministerium, der Justizakademie und dem Institut für kriminologische und soziologische Forschungen aus.
Rund 300 Teilnehmende – Ministerialbeamtinnen und -beamte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Richterinnen und Richter, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sowie Studierende kamen zur Veranstaltung. Auf Initiative der Veranstalter wurden ihnen in diesem Jahr die von der IRZ herausgegebenen Übersetzungen des deutschen StGB und der StPO mit fachlicher Einleitung vorgestellt.
Die deutschsprachigen Strafrechtsexperten Verfassungsrichter Prof. Dr. Milan Škulić und Prof. Dr. Stanko Bejatović hielten jeweils eine Laudatio auf die Publikationen und lobten dabei übereinstimmend die Qualität der Übersetzungen. Sie hoben hervor, dass diese Texte bei künftigen gesetzgeberischen Reformvorhaben als Orientierung herangezogen werden sollten, um damit der in den letzten Jahren häufig zu beobachtenden Tendenz zu hybriden Gesetzen im Straf- und Strafprozessrecht, die unter US-amerikanischem Einfluss zustande kamen, entgegenzuwirken.
Der zuständige Projektbereichsleiter der IRZ, Rechtsanwalt Dr. Stefan Pürner – der fließend Serbisch spricht – verwies auf die umfassenden Erfahrungen der IRZ. Diese seien hilfreich, um gesetzgeberische Irrwege, wie etwa die Übernahme systemfremder Rechtsinstitute, zu vermeiden.
Die Übersetzungen sind in der Region insgesamt auf ein sehr positives Echo gestoßen. Sowohl die Vereinigung der Ständigen Gerichtsübersetzer und -dolmetscher Serbiens als auch die Vereinigung der Übersetzer und Dolmetscher im Nachbarland Bosnien und Herzegowina empfehlen die Bände ihren Mitgliedern auf der Internetplattform LinkedIn.